Aquarien & Sonderverglasung
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Auf dieses Material verlassen sich Entdecker

Niemand ist so oft so tief getaucht wie Victor Vescovo. Bei seinen Tiefsee-Abenteuern hat er Lebewesen entdeckt, die zuvor noch kein Mensch gesehen hat. Diesen Blick in unbekannte Welten ermöglicht PLEXIGLAS®.

Die Aufnahmen erinnern an die Mondlandung: Ein Countdown. Ein Mann in einer Kapsel. Eine karge Oberfläche, umgeben von unendlicher Dunkelheit. Eine rumpelnde Landung. Aufwirbelnder Staub. „Landed! Repeat: Landed.“ Victor Vescovo zieht es aber nicht ins All, sondern hinab zu den tiefsten Punkten der Weltmeere. „Wir kennen den Mars besser als unsere Ozeane“, sagt der Abenteurer. Das will er mit spektakulären Missionen ändern.

Jede Mission ist ein Abtauchen ins Ungewisse. „Wer unter Klaustrophobie leidet, möchte ganz bestimmt nicht in diesem Tauchboot sein“, meint Vescovo. Er selbst hat ganz gewiss kein Problem mit extremer Enge, denn immer wieder wagt er allein im begrenzten Raum seines hermetisch abgeschotteten Spezialboots „Limiting Factor“ stundenlange Reisen zum Meeresgrund.

Der US-Amerikaner hält gleich mehrere Rekorde: Er ist der einzige Mensch, der die tiefsten Zonen von fünf Weltmeeren erkundet hat. Und rund 60 Jahre nach der spektakulären Expedition der „Trieste“, die als erstes U-Boot 10.912 Meter hinab in den Marianengraben getaucht war, unterbot Vescovo deren Tieftauchrekord bei einem seiner Tauchgänge um mindestens 13 Meter. Vescovo ist erst der vierte Mensch, der in diese tiefste Zone der Meere vorgedrungen ist – nach den „Trieste“-Pionieren Jacques Piccard und Don Walsh (1960) sowie „Titanic“-Regisseur James Cameron (2012).

Schon bei der „Trieste“ und auch jetzt beim aktuellen Tieftauchrekord spielte PLEXIGLAS® eine wichtige Rolle.

Victor Vescovo präsentiert sein Rekord-Tauchboot „Limiting Factor“ in London

Quelle: Evening Standard

PLEXIGLAS® dient als Fenster in eine unbekannte Welt

Der Hersteller der „Limiting Factor“, Triton Submarines in Florida, hat sich auf private Tauchboote spezialisiert. In Partnerschaft mit dem PLEXIGLAS® Produzenten Röhm GmbH werden diese mit Sichtfenstern oder Panorama-Kuppeln aus dem Markenacrylglas ausgestattet. „An Bord eines Triton-Tauchboots wird man niemals etwas Spannendes verpassen“, verspricht Triton.

Auf den Tauchgängen seiner privat finanzierten „Five Deeps“-Expedition zwischen Dezember 2018 und August 2019 sichtete Vescovo 40 unbekannte Spezies, nahm Proben für die Forschung und dokumentierte bisher nie gesehene Tiefseewelten auf 500 Stunden Video. Die unverfälschte Wiedergabe dieser faszinierenden Eindrücke wird durch die optischen Eigenschaften der hochtransparenten PLEXIGLAS® Sichtfenster möglich, die auch unter solchen Extrembedingungen einen verzerrungsfreien und klaren Durchblick erlauben.

Auf PLEXIGLAS® ist auch unter höchstem Druck Verlass

Die „Limiting Factor“ – oder nüchterner: das Modell Triton 36000/2 – erinnert ein wenig an einen Hartschalenkoffer, aus dem sich ein Gesicht mit drei Bullaugen herauswölbt. Zwei Passagiere haben in der Kabine Platz.

Elf Kilometer unter dem Meeresspiegel herrscht ein Druck von etwa 1.000 Bar. Ein herkömmliches U-Boot würde unter diesem Druck bersten. Deshalb wurde die Triton 36000/2 mit einer 90 Millimeter dicken Wand aus Titan konstruiert. Bei Expeditionen in solche Gefilde müssen sich Tiefseepioniere absolut auf Material und Technik verlassen können. „Ich vertraue nicht vielen Dingen. Aber ich vertraue Titan, ich vertraue der Mathematik und der Finite-Elemente-Methode, mit der man ermittelt, ob Materialien diesem extremen Druck standhalten“, berichtete Vescovo 2019 auf dem Innovationsforum TED-Konferenz.

Getrost kann er auch dem PLEXIGLAS® der Sichtfenster vertrauen, die vom PLEXIGLAS® Verarbeiter Heinz Fritz GmbH in Herbrechtingen angefertigt worden sind.

„Diese Fenster aus PLEXIGLAS® sind extrem sicher, denn sie halten dem tonnenschweren Druck stand – bis zur vollen Meerestiefe“, betont Wolfgang Stuber, Spezialist für Sonderverglasungen bei der Röhm GmbH. Als Faustregel gilt: Je tiefer das Boot taucht, desto kleiner sind die Sichtfenster. Die drei PLEXIGLAS® Bullaugen von Vescovos Rekord-Tauchboot „Limiting Factor“ haben jeweils einen Durchmesser von 40 Zentimetern sowie eine Wanddicke von 20 Zentimetern und sind gar nicht viel größer als damals jene der „Trieste“. Sie sind als Kugelschalensegmentfenster ausgeführt, um so dem extremen Druck standzuhalten und gleichzeitig das größtmögliche Sichtfeld zu bieten. Durch den konischen Sitz verengen sie sich zum Inneren des Bootes hin.

Zum Vergleich: Das Modell Triton 3300/3, das für Tauchgänge bis „lediglich“ 1.000 Meter ausgelegt ist, verfügt über eine Sichtkugel mit 2,1 Meter Durchmesser und 16,6 Zentimeter Wanddicke. Diese Kugel konstruierte das Team der PLEXIGLAS® Sonderverglasungen in einem völlig neuen Verfahren aus einem PLEXIGLAS® GS Block.

Tiefseepionier

Der US-Amerikaner Victor Vescovo hat bei seiner Tauchexpedition „Five Deeps“ zu den tiefsten Stellen der Weltmeere mehrere Rekorde aufgestellt.

© Atlantic Productions

Tauchboot Triton 36000/2

Die Triton 36000/2, „Limiting Factor“ genannt, erinnert an einen Hartschalenkoffer. Die schmale Form ist für die vertikale Tauchbewegung ab- und aufwärts optimiert.

© Atlantic Productions

Fenster zur Tiefsee

Die drei konisch geformten Sichtfenster sind Sonderanfertigungen aus PLEXIGLAS® GS.

© Atlantic Productions

Cockpit

Victor Vescovo im Cockpit: Die Tauchkapsel hat einen Durchmesser von 1,5 Metern und Platz für zwei Personen.

© Atlantic Productions

Geheimnisvolle Tiefseewesen

Am Grund des Pazifiks entdeckte Vescovo diese bisher unbekannte Quallenart.

© Atlantic Productions

Einziges wiederverwendbares Tauchboot für extreme Tiefen

Die „Limiting Factor“ ist das weltweit einzige wiederverwendbare Tauchboot für extreme Tiefen. „Sie ist die SpaceX der Tiefseeforschung“, sagt Vescovo in Anspielung auf das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, das an mehrfach nutzbaren Raketen tüftelt. Bisher mussten Tauchboote nach Expeditionen in extreme Tiefen in der Regel ausgemustert werden, weil die Druckbelastung dem Gehäuse zusetzte. Doch die Titan-Wände der Triton 36000/2 und ihre PLEXIGLAS® Sichtfenster sind dieser Belastung gewachsen.

Davon wird die Meeresforschung profitieren. Die „Limiting Factor“ öffne das Fenster in die zu 95 Prozent unerforschte Tiefsee, sagt Vescovo euphorisch und bietet den Beifahrerplatz in seinem besonderen Unterwassertaxi an. Einige Forscher haben die Mittauchgelegenheit bereits genutzt.

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