Dach & Fassade
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Dach des Olympiastadions München: schwebend und transparent

© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau

Für die Olympischen Sommerspiele 1972 gebaut, heute eines der Wahrzeichen der Stadt: das Olympiastadion in München. Außergewöhnlich ist vor allem das Dach aus PLEXIGLAS®, dem Markenacrylglas von Röhm.

Die Zeltdachkonstruktion des Münchner Olympiastadions war damals eine architektonische Sensation, etwas völlig Neues! Das transparente Dach sollte Leichtigkeit und Offenheit symbolisieren und sich damit von der Architektur der Olympischen Spiele 1936 und von der Zeit des Nationalsozialismus abgrenzen. Außerdem konnten durch die Lichtdurchlässigkeit des Daches des Olympiastadions München die Sommerspiele 1972 im noch jungen Farbfernsehen übertragen werden.

Gebaut für die Olympischen Sommerspiele 1972

Als München 1966 die Zusage erhielt, Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele 1972 zu sein, war klar: Ein neues Stadion musste her. Denn das bis dahin größte Stadion der Stadt, das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße, war zu klein für die erwarteten Zuschauerzahlen. Die Stadt München schrieb einen Architektenwettbewerb für die Planung eines Neubaus aus. Voraussetzung war, dass das Dach des Olympiastadions lichtdurchlässig ist. Schließlich wollten die Veranstalter die Olympischen Spiele im gerade gestarteten Farbfernsehen übertragen und benötigten dafür viel Licht. Eine Holz- oder eine Betondachkonstruktion schied folglich aus.

Die Architekten für das Olympiastadion München hatten eine ungewöhnliche Idee

Ein Entwurf für das Stadion stammte vom Stuttgarter Architekturbüro Behnisch & Partner. Sie präsentierten ein Modell, das auf der Zeltdachkonstruktion des Architekten Frei Otto für den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal 1967 beruhte. Ein Zeltdach sollte nun auch in München entstehen.

Allerdings wurde der Entwurf von Behnisch & Partner von der Jury zunächst abgelehnt – zu waghalsig schien ihre Idee, nicht realisierbar. Nach einem langen Auswahlverfahren und der Intervention eines Jurors erhielten Behnisch & Partner den Zuschlag schließlich doch. Das Modell überzeugte die Jury durch die umgebende Landschaftsarchitektur – sowie durch die außergewöhnliche Zeltdachkonstruktion.

Ein neues Stadion für München

Das Architekturbüro Behnisch & Partner bezog in seinen Entwurf auch die Umgebung mit ein. So überspannt die Zeltdachkonstruktion mit PLEXIGLAS® Platten neben der Haupttribüne des Olympiastadions auch die Olympiahalle, die Olympiaschwimmhalle sowie die dazwischenliegenden Wege im Olympiapark. Dadurch fügt sich das geschwungene Zeltdach harmonisch in die umliegende hügelige Landschaft ein.

© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau

Ein neues Stadion für München

Gehalten wird das Dach von einer komplizierten Seilkonstruktion: Dabei orientierten sich die Architekten an natürlichen Strukturen wie Spinnennetzen oder Kieselalgen. Ein Netz aus Stahlkabeln wurde zunächst am Boden geflochten und anschließend hochgezogen. Fixiert ist es an Masten, die mit Seilen abgespannt sind.

© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau

Offen und zeitlos modern

Beim Blick auf das Dach aus Stahlseilen und PLEXIGLAS® Platten erstaunt die beeindruckende Konstruktion.

© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau

Das Dach wird verlegt

Die PLEXIGLAS® Platten sind mit Bewegungsspiel auf der Seilkonstruktion verlegt, sodass sie Wind oder Schnee leicht nachgeben können. Insgesamt ergibt sich eine Dachfläche von rund 88.000 Quadratmetern. Die Kombination aus PLEXIGLAS® und Stahl lässt es leicht und locker wirken.

© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau

Überzeugende Materialeigenschaften für das Olympiadach

Aus welchem Material die Dachhaut bestehen sollte, wurde von der Olympia-Baugesellschaft in umfassenden Tests geprüft: Glasfaserverstärktes Polyesterharz schied wegen seines ungünstigen Brandverhaltens aus. Auch PVC-beschichtete Polyesterplanen, wie sie bei der Weltausstellung in Montreal eingesetzt worden waren, konnten nicht überzeugen. Sie wären zwar kostengünstig gewesen – allerdings war die Lichtdurchlässigkeit unbefriedigend, und die Verlegung über dem Stahlseilnetz hätte sich zu kompliziert gestaltet. Transparente, vier Millimeter dicke Platten PLEXIGLAS® GS überzeugten die Olympia-Baugesellschaft schließlich für das Dach des Münchner Olympiastadions. Das Markenacrylglas konnte mit einer unvergleichlichen Lichtdurchlässigkeit punkten. Für einen besseren Sonnenschutz wurden die PLEXIGLAS® Platten teilweise leicht grau eingefärbt. Um den Brandschutzanforderungen gemäß Baustoffklasse B1 nach DIN 4102 – “schwer entflammbar“ – zu genügen, wurde speziell für diese Konstruktion gerecktes Plattenmaterial verwendet und mit einem speziellem Flammschutzmittel behandelt.

Identitätsstiftendes Wahrzeichen

Pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen konnte das Olympiastadion München 1972 schließlich eröffnet werden. Seitdem beeindruckt es Besucher mit seiner außergewöhnlichen Dachkonstruktion. Auch viele Fußballspiele fanden unter der Zeltdachkonstruktion statt – so etwa das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1974, in dem Deutschland gegen die Niederlande gewann. Viele Jahre lang war das Olympiastadion zudem Heimstadion des FC Bayern München sowie des TSV 1860 München. Heute finden hauptsächlich Open-Air-Konzerte sowie Sportveranstaltungen unter dem Dach aus PLEXIGLAS® Platten statt.

Offen und zeitlos modern

Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 strömten die Besucher in das Münchner Olympiastadion und nahmen auf der Haupttribüne unter dem mit PLEXIGLAS® Platten verkleideten Zeltdach Platz.

© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau

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