Raum anders gestalten
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Wie Blätter aus Papier in der Luft

© 2017 Sabine Koschinsky, BBL M-V

Um herauszufinden, wie Blätter das Fliegen lernen können, ging Künstler Dietrich Förster auf die Suche nach einem geeigneten Material. Sein Objekt „Transfer“ erscheint nun wie Papier, besteht aber aus PLEXIGLAS®.

Am Anfang von Kunst im öffentlichen Raum steht häufig eine Bewerbung. So auch bei Dietrich Försters Objekt „Transfer“. Damit hatte er sich 2016 beim Wettbewerb „Kunst am Bau“ beworben. Die Aufgabe: Gestaltung des Innenraums der Bibliothek der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald. „Als ich den 21 Meter hohen Raum gesehen habe, hatte ich eine Idee im Kopf – Ordnung und Freiheit“, sagt Förster. „Ich habe sofort an fliegende Blätter gedacht.“ Ein Gedanke, der die Jury überzeugte.

Symbolisch Wissen übertragen

Zum Titel „Transfer“ haben ihn dann die Architekten der Universitätsbibliothek inspiriert. „Sie haben immer von einem Wissensspeicher gesprochen“, so Förster. Im reinen Speichern von Wissen sah er aber noch keinen Sinn. Mit seiner Arbeit „Transfer“ möchte er darauf hinweisen, dass der Nutzen des Wissensspeichers erst aus der Übertragung seines Wissens an seine Besucher entsteht.

Schnell stand für den erfahrenen Installationskünstler fest, „da muss etwas Schwebendes rein.“ Etwas, was den Raum nicht verdunkelt oder die Blickbeziehungen behindert. Da das Gebäude eher farblos gehalten ist, die Bücher aber bunt sind, wollte er sich zudem in farblicher Zurückhaltung üben.

Wissen weitertragen

Vom Papierstapel im Erdgeschoss heben scheinbar Blätter ab und schweben zu einem zweiten Stapel im 3. Obergeschoss. Für Künstler Dietrich Förster steht seine Installation „Transfer“ in der Universitätsbibliothek Greifswald für die Übertragung von Wissen.

© Dietrich Förster, Kunst im öffentlichen Raum

Wie Papier

Die Installation besteht, anders als sie erscheint, nicht aus Papier, sondern aus mehr als 7.000 exakt 0,5 mm dünnen Platten PLEXIGLAS® XT Folie Weiß 99532.

© Dietrich Förster, Kunst im öffentlichen Raum

Optische Täuschung

Ob die PLEXIGLAS® Blätter jetzt von oben nach unten oder umgekehrt fliegen, liegt im Auge des Betrachters.

© Dietrich Förster, Kunst im öffentlichen Raum

Materialien nachahmen

© Dietrich Förster, Kunst im öffenltichen Raum / Profilwerkstatt

Papier kam für das Kunstobjekt aber nicht infrage. „Auch, wenn ich so nah wie möglich an die Anmutung von Papier herankommen wollte“, sagt Förster. Papier wäre aber für eine auf Dauer angelegte Rauminstallation nicht geeignet, da es bald seine Spannung verlieren und schlapp herunterhängen würde. Zudem vergilbt es mit der Zeit und „es wäre mir zu wenig transluzent, um im Gegenlicht weiß zu erscheinen“.

Der Künstler beauftragte daher die Kunststoffspezialisten der Firma k-tec aus Österreich, die Förster bereits von einer anderen Installation kennt, ein Material zu finden, das aussieht wie Papier, thermoplastisch verformbar und transluzent ist, also einen Milchglaseffekt hat. Sie fanden: PLEXIGLAS® XT Folie Weiß 99532.

 

UV-stabil und thermisch formbar

„Es hätte auch andere, günstigere Materialen gegeben, aber diese hätten nicht die dauerhafte UV-Stabilität wie PLEXIGLAS® gehabt“, sagt Dietrich Förster. Eine Besonderheit hatte dieser Typ des Markenacrylglases von Röhm jedoch – er glänzt. „K-tec musste es also mattieren“, sagt er. Doch da waren Profis am Werk. Weil es nass geschliffen wurde, sieht der Betrachter keinerlei Schleifspuren auf den Blättern aus PLEXIGLAS®.

So fertigte k-tec rund 7.000 DIN-A-4 große, matte PLEXIGLAS® Blätter an. Um den Eindruck von fliegendem Papier entstehen zu lassen, haben die Kunststoffexperten zudem 70 weitere Blätter aus PLEXIGLAS® thermisch verformt.

Mit Nylon befestigt

Seit März 2017 fliegen nun in der Universitätsbibliothek Greifswald Blätter von einem Stapel im Erdgeschoss in den dritten Stock. „Der Stapel im Erdgeschoss hat meine Größe, also 1,80 Meter und in etwa mein Gewicht“, sagt Dietrich Förster, „er ist eine Art Gegenüber für den Besucher der die Bibliothek betritt“.

Und er ist kein fester, einzelner Block aus PLEXIGLAS®. Förster hat die 0,5 Millimeter dünnen Blätter eigenhändig gestapelt. „Es sollte eben wie ein von Hand geschichteter Papierstapel aussehen“, so der Künstler. Und damit kein Student auf die Idee kommt, den Papierstapel ordentlich zurechtzuschieben, hat er die einzelnen PLEXIGLAS® Blätter noch punktuell mit zwei innenliegenden Edelstahlrohren verklebt, die den Stapel stabilisieren.

Unsichtbare Befestigung

Weitere rund 70 Blätter hat Förster mithilfe einer fast unsichtbaren Konstruktion aus Nylonfäden befestigt. Förster: „Dabei kommen ausschließlich horizontale und vertikale Fäden zum Einsatz, weil diese sich unauffällig in die vorhandenen Linien der Architektur einfügen“ – es entsteht der Eindruck von fliegendem Papier.

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