Luftfahrt

Flugtaxis: Kurz vorm Abheben

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Zeit sparen und dem Stau entgehen: Weltweit arbeiten Hersteller derzeit an Konzepten für urbane Luftmobilität. Profitieren können sie dabei von leichten und sicheren Scheiben aus Acrylglas der Marke PLEXIGLAS®.

© Shutterstock / Chesky

Schon 2024 bei den Olympischen Spielen in Paris könnte es so weit sein: Ein rein elektrisch betriebenes Flugtaxi bringt Passagiere über den Stau hinweg in die Stadt. Jedenfalls ist dies das Ziel eines ambitionierten Modellprojekts in Frankreich. Nur ein Beispiel von sehr vielen, in Asien sind Lufttaxis in ersten Städten sogar schon in (Test-)Betrieb. Weltweit entwickeln laut der Studie „Urban Air Mobility – USD 90 billion of potential: How to capture a share of the passenger drone market“ der Unternehmensberatung Roland Berger aktuell mehr als 110 Projekte Lösungen für urbane Luftmobilität, also die Erweiterung städtischer Transportsysteme für Menschen und Güter in den Luftraum.

Was ist ein Flugtaxi?

Ein (elektrisch angetriebenes) Fluggerät, das zumeist senkrecht starten und landen kann. Die Modelle unterscheiden sich zum Beispiel im Hinblick auf die Anzahl der Rotoren und der zu transportierenden Passagiere und liegen optisch zumeist zwischen Helikopter und Auto.

Vorteile von Flugtaxis

Die Hoffnung: Elektrisch – und damit im Idealfall emissionslos – betriebene Flugtaxis könnten die verstopften Straßen der Großstädte entlasten und als schnelle und flexible Alternative den Verkehrsmittel-Mix ergänzen, beispielsweise für kurze Strecken zwischen Städten in Ballungsräumen oder auch innerhalb einer Megacity.

Gerade bei Distanzen ab 20 Kilometern können Flugtaxis, auch City Taxis genannt, konventionelle Taxis gut ergänzen, wie die Studie „The Future of Vertical Mobility“ der Managementberatung Porsche Consulting ergeben hat. Neben Fluggeräten mit einer Reichweite von 15 bis 50 Kilometern wird es nach Einschätzung von Fachleuten auch solche für längere Distanzen von bis zu 250 Kilometern geben, etwa für den Transport zwischen Metropolen.

Mit steigender Nachfrage dürften die Kosten künftig zudem auf das Level einer vergleichbar weiten konventionellen Taxifahrt sinken. Die Studie von Porsche Consulting etwa erwartet Preise im Bereich von rund 10 Euro pro Flugminute. Eine attraktive Alternative beispielsweise für Geschäftsleute, die es eilig haben, vom Flughafen in die Stadt zu kommen.

Wann kommen Flugtaxis?

Es dürfte daher nicht mehr lange dauern, bis Flugtaxis ganz selbstverständlich zum Stadtbild gehören. Branchenfachleute erwarten eine größere Verbreitung der Flugtaxis bereits ab 2025 sowie eine starke Wachstumsphase ab 2030. Denn es hat ein regelrechter Wettlauf um den urbanen Luftraum begonnen, befeuert durch gewaltige Investitionen: 907 Millionen US-Dollar flossen der Roland-Berger-Studie zufolge in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 in die Branche – trotz Pandemie und Krise der Luftfahrtindustrie. Damit habe sich die Investitionssumme im Vergleich zu 2016 (ca. 40 Millionen US-Dollar) mehr als verzwanzigfacht.

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Millionen Kilometer

könnten Passagierdrohnen im Jahr 2050 insgesamt fliegen (Berechnung: Roland Berger)

Dementsprechend wächst die Zahl der Unternehmen im Flugtaxi-Markt. Neben zahlreichen Start-ups wie Joby Aviation, Volocopter und Lilium arbeiten längst auch etablierte Unternehmen wie Volkswagen, Airbus, Hyundai und Toyota an Flugtaxi-Konzepten.

Und deren Pläne sind alles andere als ferne Zukunftsmusik: „In den nächsten zwei bis drei Jahren werden wir unsere ersten kommerziellen Flugtaxi-Routen eröffnen“, sagte etwa Florian Reuter, CEO von Volocopter, im Herbst 2020 anlässlich der Teilnahme seines Unternehmens am Urban-Air-Mobility-Projekt der Region Paris.

„Wir schätzen, dass im Jahr 2050 bis zu 160.000 kommerzielle Passagier­drohnen in der Luft sind.“

Manfred Hader, Senior Partner bei Roland Berger, Hamburg Office, Zentraleuropa

© Shutterstock / Chesky

Konzept Flugtaxi: Entwicklung nötig

Bevor die Lufttaxis aber wirklich durchstarten können, sind noch einige Fragen zu klären. Laut der Studie „Quo vadis 3D Mobility“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO stellen derzeit vor allem noch gesetzliche Vorgaben, die Steuerung des Flugverkehrs sowie die Errichtung von urbaner Infrastruktur, insbesondere von sogenannten Vertiports zum Starten und Landen, die größten Hürden bei der Umsetzung der Produkttechnologie dar.

Unterschiedlicher Reifegrad der Technologien

Dazu kommen technische Herausforderungen. So setzen die Entwickler von Lufttaxis auf unterschiedliche technische Ansätze. Ein bekanntes Konzept ist etwa der Multicopter, zum Beispiel der Volocopter des gleichnamigen Unternehmens aus Deutschland. Hier sind viele kleinere Propeller in einem Kreis oberhalb des Passagierraums angeordnet. Ein anderer deutscher Hersteller, Lilium, arbeitet an einem Kipprotorflugzeug, bei dem die seitlich an dem Fluggerät angebrachten Propeller schwenkbar sind. Was den Reifegrad der Technologien für 3D-Mobilität betrifft, kommt die Fraunhofer-Studie zu dem Schluss, dass sich einige noch in der Entwicklung befinden, aber einzelne Technologien bereits einen sehr fortgeschrittenen und anwendungsnahen Reifegrad aufweisen. 

Unterm Strich rückt der Traum vom fliegenden Taxi nach Einschätzungen der Fraunhofer-Experten daher durchaus in greifbare Nähe. Bis es so weit ist, müssen Flugtaxis unabhängig vom Konzept aktuell vor allem Folgendes beweisen: dass sie akzeptable Geschwindigkeiten und Reichweiten erreichen.

Eine Voraussetzung dafür sei, heißt es bei den Fraunhofer-Experten, dass die Luftfahrzeuge so leicht wie möglich sind, um die mögliche Nutzlast und die Energieeffizienz zu maximieren. Daher spielen leichte Materialien und Leichtbau-Konstruktion für die Hersteller von Flugtaxis eine wichtige Rolle – sei es durch innovative Verbundmaterialien, etwa aus einem Carbon-Kunststoffmix, oder durch leichte Werkstoffe, die sich bereits in der Luftfahrt bewährt haben, so wie PLEXIGLAS®, das Markenacrylglas von Röhm.

PLEXIGLAS® in der Luftfahrt

Weltweit ist Röhm mit seinen PLEXIGLAS® Fliegwerkstoffen seit mehr als 90 Jahren einer der führenden Produzenten für dieses Anwendungsfeld. Bekannte Flugzeughersteller nutzen seit langer Zeit die Produkte des Unternehmens. PLEXIGLAS® Acrylglas wird aufgrund hoher optischer Qualität, geringen Gewichts und guter Verarbeitbarkeit traditionell für Kabinenfenster von Verkehrsflugzeugen sowie für Cockpitscheiben von Flugzeugen oder Hubschraubern eingesetzt.

Mehr Informationen sowie technische Spezifikationen und Zulassungen finden Sie hier.

Der Vorteil: Acrylglas ist gerade einmal halb so schwer wie Mineralglas – und daher seit Jahrzehnten ein gefragtes Material in der Luftfahrt für Kabinenfenster und Cockpitscheiben.

Scheiben aus PLEXIGLAS® Acrylglas ermöglichen zudem Gestaltungsspielräume bei Größe und Form und eignen sich daher für unterschiedliche Konzepte von Lufttaxis. Denn das Material lässt sich flexibel an den Rumpf des Luftfahrzeugs anpassen. Außerdem lassen sich auch größere Scheiben aus einer einzelnen PLEXIGLAS® Platte formen. Dadurch werden Nahtstellen vermieden, die die Sicht behindern würden.

Denn die Sicht ist gerade im engen Flugumfeld des städtischen Raums ein entscheidender Faktor. PLEXIGLAS® Acrylglas bietet mit seiner hohen optischen Qualität eine verzerrungsfreie Durchsicht, auf die beispielsweise Segelflieger seit vielen Jahren vertrauen.

Sicherheit als Schlüsselfaktor für Akzeptanz

Sicherheit gilt als einer der Schlüsselfaktoren für die Akzeptanz von Flugtaxis. So zeigen diverse Studien zwar eine grundsätzliche Akzeptanz von Flugtaxis in der Bevölkerung. Sicherheitsbedenken zählen jedoch zu den Hauptgründen, Mobilität im urbanen Luftraum abzulehnen.

Ähnlich erging es im Übrigen auch schon einer anderen innovativen Mobilitätslösung bei ihrer Markteinführung: Als die ersten Automobile im 19. Jahrhundert durch die Straßen rollten, standen die meisten Menschen ihnen skeptisch gegenüber. Kaiser Wilhelm II. soll sogar gesagt haben: „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd.“ Der Ausgang dieser Prognose ist bekannt.

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