Pionierarbeit für die Kreislaufwirtschaft

Roehm Africa Proprietary Limited in Elandsfontein, Johannesburg / Südafrika
© Roehm Africa (Pty) Ltd.

Wie kann eine Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen gelingen? Diese Herausforderung beschäftigt die gesamte Branche, von Produzenten über kunststoffverarbeitende Betriebe bis zu Recyclingunternehmen und Rezyklathändlern. Als Hersteller von Acrylglas der Marke PLEXIGLAS® entwickelt auch Röhm Lösungen und Netzwerke für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Zum Beispiel am Standort Elandsfontein in Südafrika, wo die extrudierte Produktvariante PLEXIGLAS® XT produziert und recycelt wird.

Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der weltweiten Geschäftsstrategie von Röhm. Bis zum Jahr 2050 will Röhm keine Treibhausgasemissionen (THG) mehr verursachen. Teil der Strategie ist einerseits die Entwicklung und Markteinführung neuer nachhaltiger Produkte und Technologien, andererseits eine Dekarbonisierung der verwendeten Rohstoffe. Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft für den gesamten Produktlebenszyklus zu schaffen, die auch Kunden und Schlüsselindustrien dabei hilft, ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

PLEXIGLAS® Acrylglas ist geradezu prädestiniert für die Kreislaufwirtschaft, denn Polymethylmethacrylat (PMMA), so die chemische Bezeichnung für diesen Kunststoff, lässt sich durch verschiedene Verfahren recyceln, unter anderem durch mechanisches Recycling: Extrudierte PLEXIGLAS® Platten werden gemahlen und regranuliert wieder in den Extrusionsprozess eingebracht. Da PLEXIGLAS® Acrylglas bei dieser Wiederaufbereitung praktisch nichts von seinen ursprünglichen Eigenschaften verliert, sind die so hergestellten Produkte genauso hochwertig wie Produkte aus Neuware. Das bedeutet: PLEXIGLAS® Reste können immer wieder zu PLEXIGLAS® Acrylglas werden.

Das Material selbst bietet also die besten Voraussetzungen – und auch die Recyclingverfahren für PMMA sind etabliert. Weitaus komplizierter ist dagegen der Aufbau einer funktionierenden Verwertungskette, um Kunststoffreste bei Nutzern einzusammeln, sie von anderen Materialien zu trennen und dann zur Wiederaufbereitung zu Recyclingbetrieben oder direkt zu den Herstellern zurückzuführen. Doch der Aufwand lohnt sich, das zeigen die Erfahrungen von Roehm Africa.

 

Roehm Africa geht beim Recycling mit gutem Beispiel voran

„Am Röhm-Standort Elandsfontein in Südafrika haben wir Pionierarbeit geleistet: 2019 waren wir die Ersten innerhalb des Unternehmens, die PLEXIGLAS® XT Massivplatten aus recyceltem PMMA hergestellt haben“, sagt Holger Morhart, Geschäftsführer von Roehm Africa. „Wir sind derzeit als einziges Unternehmen in Südafrika in der Lage, nicht mehr benötigtes PLEXIGLAS® XT zu recyceln.“ Es dient als Rohstoff für die besonders ressourcenschonende Variante PLEXIGLAS® proTerra, die bis zu 90 Prozent wiederverwertetes Material beinhaltet.

Dass in den Werken von Röhm Reste aus der Herstellung von PLEXIGLAS® Produkten direkt wieder in den Produktionsprozess einfließen, ist seit Jahren selbstverständlich. „Bei einem Testlauf in unserem Werk in Elandsfontein kamen innerhalb von drei Wochen rund 12.000 Kilogramm an Produktionsabfällen zusammen, die wir recyceln konnten. Rechnet man das auf ein Jahr hoch, wird deutlich, welche Menge an wertvollem Material wiederverwertet werden kann“, verdeutlicht Morhart.

Im nächsten Schritt galt es, auch den Kunststoffhandel und Verarbeitungsbetriebe einzubeziehen. Morhart konkretisiert:

„Langfristig möchten wir zehn Prozent der bei unseren Kunden anfallenden Reste von PLEXIGLAS® XT zurückgewinnen. Das würde schon einen großen Unterschied machen, denn das Recycling von Resten zu hochwertigem PLEXIGLAS® proTerra spart die Menge an Energie und Ressourcen, die bei der Produktion von Neuware zusätzlich verbraucht worden wäre.“ Damit leistet Roehm Africa einen Beitrag zu Track 2030, dem Nachhaltigkeitsprogramm der Röhm GmbH.

Sammelsäcke und ein Lernprozess auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Roehm Africa hat seine Partner mit großen Sammelsäcken für Reste aus der Verarbeitung von PLEXIGLAS® XT Platten ausgestattet, damit das hochwertige, zu 100 Prozent recycelbare Material nicht als Abfall auf Deponien landet, sondern nach mechanischem Recycling wieder in den Wertschöpfungskreislauf einfließt.

„Zunächst war nur wenigen Kunden bewusst, dass sich PLEXIGLAS® XT Acrylglas vollständig recyceln lässt“, sagt Yolande Kruger, Marketing-Strategin für Roehm Africa, und schildert die Startschwierigkeiten:

„Am Anfang haben wir auch viel unbrauchbares Material bekommen. In den Säcken waren nicht nur PLEXIGLAS® Reste, sondern auch andere Kunststoffe sowie Metallteile und allerlei Abfälle. Es war ein gewisser Lernprozess, bis allen bewusst war, dass wir nur von anderen Materialien sauber getrennte Reste von PLEXIGLAS® zurücknehmen und in unserer werkseigenen Recyclinganlage wiederverarbeiten können.“ Dazu kommt, dass im Werk in Elandsfontein nur PLEXIGLAS® XT recycelt werden kann, weil sich extrudiertes Acrylglas in seiner inneren Struktur von gegossenem Acrylglas unterscheidet. Kruger betont, dass Roehm Africa großen Wert darauf lege, die Kontrolle über den gesamten Recyclingprozess zu behalten, um die hohen Qualitätsstandards einhalten zu können.

 

Sammelsäcke für Reste von PLEXIGLAS® XT

Roehm Africa stattet Kunden mit großen Sammelsäcken aus. Abschnitte, die beim Verarbeiten von PLEXIGLAS® XT anfallen, werden zurückgeschickt und dann gereinigt, gemahlen und erneut extrudiert. Zwei Säcke enthalten bis zu 700 Kilogramm des vollständig recycelbaren Materials.

© Roehm Africa (Pty) Ltd.

Sortieren und säubern

Vor dem Recyclingprozess muss die Schutzfolie von den PLEXIGLAS® XT Resten abgezogen werden.

© Roehm Africa (Pty) Ltd.

Fertig zum Recyclen

Diese sortenrein getrennten PLEXIGLAS® XT Abschnitte von einem Verarbeitungspartner sind fertig für das mechanische Recycling. Das 100 Prozent wiederverwertbare Material endet nicht auf der Mülldeponie, sondern beginnt einen neuen Produktionsprozess.

© Roehm Africa (Pty) Ltd.

Recycling von Produktionsresten

Streifen, die bei der Herstellung von of PLEXIGLAS® XT in Elandsfontein anfallen, werden direkt in den Produktionsprozess zurückgeführt.

© Roehm Africa (Pty) Ltd.

Zurück in die Wertschöpfungskette

Nicht mehr benötigte PLEXIGLAS® XT Platten werden im Granulator zerkleinert und anschließend erneut zu Plattenmaterial extrudiert.

© Roehm Africa (Pty) Ltd.

Post-Consumer-Recycling bleibt eine Herausforderung

Bisher betreibt Roehm Africa überwiegend postindustrielles Recycling, verwertet also Reste der Produktion und Verarbeitung, nicht aber ausrangierte PLEXIGLAS® XT Platten von Endkunden wie zum Beispiel Geschäften, Kommunen oder Privatpersonen. „Das ist derzeit noch nicht machbar. Der logistische Aufwand für Post-Consumer-Recycling wäre viel zu groß“, sagt Kruger.

Roehm Africa knüpft derzeit ein Netz von lokalen Wertstoffsammlern und Recyclingunternehmen und leistet damit nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen sozialen Beitrag: „Die Kooperation mit regionalen Dienstleistern schafft neue Arbeitsplätze. In Kapstadt zum Beispiel arbeiten wir mit einem Unternehmen zusammen, das Reste von PLEXIGLAS® XT Massivplatten bei Kunststoffverarbeitern für uns einsammelt und sie dann sortiert, reinigt und granuliert“, berichtet Morhart.

Es sind viele kleine Schritte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft – und Roehm Africa geht sie nicht allein. Die Kunststoffindustrie in Südafrika ist im Umbruch, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Recycling steht auch bei der Plastics Federation of South Africa im Fokus, die Interesse an einer Partnerschaft bekundet habe, so Morhart.

 

Nachhaltiger Werkstoff in Markenqualität

Nach und nach steigt auch das Interesse der Anwender an ressourcenschonenden Werkstoffen. „Mit der sehr guten Qualität und Langlebigkeit von PLEXIGLAS® proTerra machen wir es ihnen leicht, sich für ein nachhaltiges Material zu entscheiden“, sagt Kruger. Viele Händler und Verarbeiter seien positiv überrascht von der Möglichkeit, das Markenacrylglas von Röhm auch in einer Recyclingvariante zu bekommen.

 

Blickfang

Recycelbare und ressourcenschonende Werkstoffe können beispielsweise einen nachhaltigeren Ladenbau unterstützen, etwa minimalistisch elegante Displays aus transparentem PLEXIGLAS® proTerra.

© iStock / TeerasanP

Aufmerksamkeit garantiert

Mit der hohen Qualität und Langlebigkeit von PLEXIGLAS® proTerra wird es Anwendern leicht gemacht, sich für ein nachhaltiges Material zu entscheiden. Das schwarze Display aus PLEXIGLAS® proTerra inszeniert das Produkt und macht es zum Star.

© iStock / bonetta

Luxus pur

Recyceltes PLEXIGLAS® proTerra bietet Anwendern bewährte Qualität, beispielsweise für modernes Shop-Design mit Wandverkleidung und Regalen in weißer Hochglanzoptik.

© shutterstock / fiphoto

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