Das erste Logo erscheint schlicht und klar.
© Evonik Industries AG, Konzernarchiv Hanau
Sachlich, verspielt, modern und klar: Die Evolution des PLEXIGLAS® Logos reflektiert den wechselnden Zeitgeschmack. Konstant hoch geblieben ist dabei die Qualität des inspirierenden Werkstoffs, für den das Logo steht.
Obwohl bereits seit 1933 als Marke geschützt, erhielt PLEXIGLAS® erst 1939 ein offizielles Warenzeichen. Wie das Produkt selbst, so erfand sich auch die Marke im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neu. Was zunächst als Inbegriff modernen Designs galt, wurde bald von einem neuen, zeitgemäßen Design abgelöst. Bislang elf verschiedene, zum Teil preisgekrönte Varianten haben die Kreativen in fast 90 Jahren Markengeschichte hervorgebracht. Eine Zeitreise:
Eine Marke soll immer ein Gefühl der Eigenschaften vermitteln, die ein Produkt qualitativ ausmachen. „Eine Marke muss zeitlos sein“, sagt Laura Tils, „aber gleichzeitig immer auf der Höhe der Zeit.“ Was im ersten Moment paradox erscheint, kann die PLEXIGLAS® Markenbotschafterin in der Business Unit Acrylic Products der Röhm GmbH plausibel begründen: Weil sich „Märkte, Produkte und die Erwartungen der Kunden im Laufe der Zeit verändern, muss auch der Markenauftritt immer wieder weiterentwickelt werden“. Die verschiedenen Designs des PLEXIGLAS® Logos reflektieren auf interessante Weise die jahrzehntelange Geschichte des Markenacrylglases.
Obwohl sich PLEXIGLAS® schon bald nach seiner Markteinführung im Jahr 1933 erfolgreich auf dem wachsenden Markt für Kunststoffprodukte etabliert hatte, erhielt die Marke erst 1939 eine visuelle Identität. Der Markenname erscheint auf dem ersten Logo schlicht und klar, in einer leicht geschwungenen kursiven Schrift, die von einem kreisrunden Rand eingefasst wird.
Das Logo von 1942 zeigt die „PLEXIGLAS® Rune“. Sie stellt die Buchstaben P und X dar und wird mit dem Namenszug „PLEXIGLAS“ in Großbuchstaben als einheitliches Ganzes verbunden.
Anstelle des Schriftzugs in Versalien wünschte sich die Verkaufsabteilung Anfang der 1950er Jahre einen charakteristischen Namenszug in Schreibschrift. Dieser wird 1951/52 entwickelt und zunächst mit dem „Runenzeichen“ verbunden. Das kombinierte Logo empfindet man jedoch als zu sperrig, daher wird bald nur noch der Schriftzug mit der prägnanten Unterstreichung eingesetzt.
Im Jahr 1957 wird das Bildzeichen „PX“, also die „Rune“, noch einmal für das Logo eingesetzt. Der Markenname wird nicht mehr genannt, dafür findet der Schriftzug „RÖHM & HAAS KUNSTSTOFFE“ Platz auf dem Logo.
1963 erblickte „König Acrylius“ das Licht der Welt, und zwar als Anzeigenmotiv für eine breit angelegte Kampagne. Sein Name leitete sich von der Materialbezeichnung Acrylglas ab. Die gezeichnete Werbefigur sollte die „königliche“ Stellung unterstreichen, die PLEXIGLAS® wegen seiner herausragenden Produkteigenschaften unter den Kunststoffen einnimmt. „König Acrylius“ gab dem Produkt PLEXIGLAS® erstmals ein Gesicht und ermöglichte so die Emotionalisierung der Werbebotschaft und eine stärker personalisierte Kundenansprache.
„König Acrylius“ hatte auch im PLEXIGLAS® Werbefilm „253.000 Stunden“ von 1965 eine Hauptrolle. Der Film gewann den Grand Prix beim Filmfestival in Cannes. Aus der Kampagne mit der „königlichen“ Werbefigur wurde der moderne Schriftzug mit dem prägnant herausragenden Buchstaben X übernommen. Diese schlichte Schwarz-Weiß-Variante des PLEXIGLAS® Markenzeichens erwies sich als besonders dauerhaft und wurde erst 37 Jahre später abgelöst.
© Evonik Industrie AG, Konzernarchiv Hanau
Der PLEXIGLAS® Werbefilm „253.000 Stunden“ mit „König Acrylius“ gewann als erste deutsche Produktion den Grand Prix beim Filmfestival in Cannes und wurde ein Jahr später in New York als bester ausländischer Werbefilm ausgezeichnet.
2002 entstand dann ein weiteres Logo, das neben der Rückkehr zur versalen Schreibweise des Produktnamens den neuen Zusatz „original von Röhm“ beinhaltete. Damit wollte das Unternehmen gegen den inflationären Gebrauch des Begriffs „Plexiglas“ für alle möglichen Arten von Kunststoffen ankämpfen und sich vom verschärften Wettbewerb absetzen. Die blaue „PLEXIGLAS® Turbine“ symbolisiert eine Extrusionsschnecke und verweist so auf den Herstellungsprozess von extrudierten Platten.
Die Neupositionierung der Marke erforderte eine abermalige Neugestaltung des Logos, die im Jahr 2011 vorgestellt wurde. Der Claim lautete nun „The Original“, die „Turbine“ wurde durch den „Swing“ ersetzt. Dieser steht für Offenheit, grenzenlose Kreativität und Dynamik. Das Logo sollte zum Ausdruck bringen, dass sich PLEXIGLAS® in unterschiedlichsten Anwendungen immer wieder neu bewährt hat – von Architektur und Automobilbau über Medizintechnik bis hin zur Energiegewinnung.
- Falk Majert
Leiter der Business Unit Acrylic Products der Röhm GmbH
Anfang 2020 bekam das Markenlogo seinen aktuellen Look: Die Wort-Bild-Marke zeichnet sich seitdem durch einen geradlinigen und selbstbewussten Auftritt aus und verbindet die Vergangenheit mit der Moderne. So steht die klassische Schriftart für die jahrzehntelange Tradition und Erfahrung, scharfe Linien und Frakturen versinnbildlichen hingegen einen innovativen und futuristischen Ansatz. Außerdem repräsentiert die Fraktur in den Buchstaben X und A die Transparenz, Leichtigkeit, Brillanz und Formbarkeit des vielseitigen Werkstoffes.
Die Tagline des aktuellen Logos, „The Original by Röhm“, schließt den Kreis zu seinem Erfinder: PLEXIGLAS® wurde 1933 von Dr. Otto Röhm und seinen Mitarbeitern in Darmstadt entwickelt. „PLEXIGLAS® war das allererste Acrylglas überhaupt und ist daher das Original“, erläutert Tils. „Jetzt, fast 90 Jahre später, ist PLEXIGLAS® noch immer der inspirierende Kunststoff, aus dem die Zukunft geformt wird.“
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